Geldanlage

Rolf Pieper (TRI Concept): “Nicht das Erreichte zählt, sondern das Erzählte reicht. Wenig Expertise”

Rolf B. Pieper und TRI Concept waren gerade mit eigenem Stand auf der Stuttgarter Invest, der größten Finanzmesse in Deutschland. Was ist dem Experten dort aufgefallen? “Man merkt schon, dass die Menschen für neue Themen offen sind. Ich muss aber auch feststellen, dass in vielen Vorträgen nicht das Erreichte zählt, sondern das Erzählte reicht. Es gibt wenig Expertise mit einer langen Vergangenheit. Viele wollen ihre Finanzprodukte isoliert verkaufen, aber keine konzeptionelle Lösung. Wir brauchen einen Boom der Wertanlage (Edelmetalle, Edelsteine, Kunst)”, sagt der CEO der TRI Concept. Wie beurteilt Pieper die Bankenkrise? “Das Bankengebilde ist weltweit fragil. Wir haben schon wieder eine Fallhöhe. Es braucht neue Banken ohne Kreditrisiken.” Deswegen hat Rolf Pieper jetzt einfach seine eigene Bank gegründet: “Sie wird TRI Banking heißen, ist eine Vollbank und somit sind wir auch in der Einlagensicherung. Und durch eine geschickte Konstellation bringen wir sichtbare Dinge ins Unsichtbare – aber natürlich alles legal.” Alle Infos im Interview von Inside Wirtschaft-Chefredakteur Manuel Koch und auf https://rolfpieper.li

Michael Blumenroth im Rohstoff-Talk: “Bei den Turbulenzen hat sich Gold als sicherer Hafen bewährt”

Aus Angst vor einer übergreifenden Bankenkrise sind Anleger zuletzt stark in den “sicheren Hafen” Gold gegangen. Der Goldpreis tendierte sogar in Richtung 2.000 US-Dollar pro Feinunze. Bewährt sich das Edelmetall gerade wieder in Krisenzeiten? “Ja, absolut. Der Krisenfall mit den Turbulenzen und Volatilitäten an den Märkten. Die sicheren Häfen wurden gesucht. Gold hat sich also bewährt”, sagt Michael Blumenroth im Rohstoff-Talk. “Wir sind sehr optimistisch gestimmt, was den weiteren Jahresverlauf für Gold angeht. Wir sehen Notenbanken, die sehr stark Gold kaufen. Die Krisen werden uns nicht ausgehen und Anleger werden weiter diversifizieren”, so der Rohstoffexperte von der Deutschen Bank. Alle Details – auch zu Gas, Öl, Silber, Palladium und Platin – im Interview von Inside Wirtschaft-Chefredakteur Manuel Koch an der Frankfurter Börse und mehr Infos auch auf https://www.xetra-gold.com

Christian Henke (IG): “Jede Gewinnserie kann reißen, aber Wahrscheinlichkeit zeigt steigende Kurse”

Könnten uns die Turbulenzen um die Silicon Valley Bank und die Credit Suisse die traditionell starken Börsenmonate März bis Juni vermasseln? Es gibt auf jeden Fall wieder enorme Schwankungen. “Die Volatilität ist in die Höhe geschossen. Das ist ja wie ein Angstbarometer. Also es bedeutet, dass das Risiko zunimmt und das mögen Börsianer nicht”, sagt Christian Henke. Im IG Trading Talk analysiert der Senior Marktanalyst weiter: “Eine Bankenkrise – ob die kommt? Ich denke die Notenbanken haben aus 2008 gelernt. Diese Marktphase könnten jetzt aber auch Schnäppchen-Jäger nutzen. Wir können diese Rücksetzer nutzen und uns vermutlich über steigende Kurse freuen. Die Wahrscheinlichkeit spricht dafür.” Alle Details im Interview von Inside Wirtschaft-Chefredakteur Manuel Koch und auf https://www.ig.com

Reinhard Panse (Finvia): “Es ist günstiger Banken zu stützen, als Schockwellen auszulösen”

Die Schweizer Nationalbank leiht der Credit Suisse bis zu 50 Milliarden Euro. In den USA können sich Anleger freuen, denn ihre gesamten Einlagen sind trotz der Pleite der Silicon Valley Bank abgesichert. Sind solche Rettungsmaßnahmen günstiger als Schockwellen zu riskieren, die womöglich das Finanzsystem destabilisiert hätten? “Das ist bei weitem günstiger. Bei Lehman ging es z. B. um 600 Milliarden Dollar. Wenn man die Lehman-Bank gestützt hätte, hätte sich die Regierung 700 Milliarden Dollar als erste Hilfe an andere Banken sparen können. Dann kam kurz danach eine Zwangs-Eigenkapitalversorgung der Banken mit 200 Milliarden Dollar und dann wurden auch noch Anleihen gestützt. Dazu kam die schwerste Rezession seit dem Zweiten Weltkrieg”, sagt Reinhard Panse. Der Chefanlagestratege vom Family Office Finvia weiter: “Nach 2008 wurde die Banken-Regulierung massiv verstärkt. Viele riskante Positionen wurden abgebaut. Anleger sollten langfristig investieren. Die Hälfte unternehmerisch – in Aktien-ETFs oder Beteiligungfonds bis zu 60 Prozent des Vermögens. Der Immobilienmarkt wird sich auch wieder erholen – hier bis zu 25 Prozent in Wohnimmobilien. Dann zehn Prozent Gold und der Rest in Cash oder Staatsanleihen.” Alle Details im Interview von Inside Wirtschaft-Chefredakteur Manuel Koch an der Frankfurter Börse und auf https://www.finvia.fo

Max Wienke (XTB): “Bankenkrise sollte kein Systemrisiko darstellen”

Die Credit Suisse ist in starke Turbulenzen geraten und die Silicon Valley Bank ist Pleite. Droht eine neue Bankenkrise? “Es war die größte Pleite in den USA seit der Finanzkrise. Das sollte man nicht unterschätzen. Aber es handelt sich nur um ein 200-Milliarden-Dollar-Unternehmen mit einer sehr speziellen Spezialisierung. Es sollte kein Systemrisiko darstellen. Auch wenn der Dax jetzt nachgegeben hat”, sagt Max Wienke. Der XTB-Marktanalyst weiter: “Sollte eine deutsche Bank Pleite gehen, sind die Einlagen bis 100.000 Euro gesichert. Bei einer Broker-Pleite ist es so: Aktien gelten als Sondervermögen und der Anleger ist der Besitzer. Er muss also nur eine Depot-Übertragung machen. Aber man sollte vorher prüfen, wo der Sitz des Brokers ist.” Alle Details im Interview von Inside Wirtschaft-Chefredakteur Manuel Koch an der Frankfurter Börse.

Robert Halver (Baader Bank): “2023 wird ein mieses Jahr – Zinssparen ist nicht das A und O”

“Wir sind noch weit vom Ziel entfernt” – mit diesem Satz hat der US-Notenbankchef Jerome Powell die Leitzinserhöhungsfantasien bis auf sechs Prozent getrieben. Legen die Notenbanken jetzt erst richtig los? “Ich denke soweit kann es nicht kommen. Wir dürfen eines nicht vergessen: die Inflationsgefahr ist da und sie ist hartnäckig. Aber wir können eine klassische Inflationsbekämpfung wie früher nicht machen. Der Staat ist hoffnungslos überschuldet. Wenn man die Zinsen so dramatisch erhöht, dann tut das weh”, so Robert Halver. Der Experte von der Baader Bank weiter: “Zu sagen, dass das Zinssparen das A und O ist, das sehe ich nicht. Insgesamt wird 2023 ein mieses Jahr. Der Dax hat aber sicherlich Möglichkeiten bis zum Jahresende.” Alle Infos im Interview von Inside Wirtschaft-Chefredakteur Manuel Koch und auf https://inside-wirtschaft.de

Manuel Koch: “Wer nur in einen ETF investieren möchte, sollte den FTSE All-World nehmen”

Aktienbasierte Fonds und ETFs sind die beliebteste Anlageform der Deutschen, die im Schnitt etwa 180 Euro pro Monat in ETF-Sparpläne einzahlen. 7,6 Millionen Anleger investieren nur in diese Anlagen, 2,9 Millionen zusätzlich auch noch in Einzelaktien. Wie gut sind aber die Lieblings-ETFs der Deutschen? “ETF-Sparpläne sind das Sparbuch des 21. Jahrhunderts. Gerade durch Neo-Broker kommen viele neue und junge Anleger in den Markt. Mit ETFs kann man streuen, die Kosten sind überschaubar und sie sind jederzeit handelbar”, sagt Manuel Koch. Der Chefredakteur von Inside Wirtschaft weiter: “Wer nur in einen ETF investieren möchte, ich beim FTSE All-World vermutlich besser als beim MSCI World aufgehoben. Das Übergewicht von US-Aktien und Tech-Werten ist deutlich geringer und der FTSE All-World investiert auch in Schwellenländer wie China und Indien, wo es enormes Potential gibt.” Alle Details im Interview von David Döbele (BWL-Influencer und Mit-Gründer von pumpkincareers) an der Frankfurter Börse und auf https://inside-wirtschaft.de

Robert Halver (Baader Bank): “Inflation sprießt wie Unkraut – das Jäten wird immer schwieriger”

„Man sieht was passiert, wenn man die Inflation sprießen lässt wie Unkraut. Es wird immer schwieriger das Unkraut zu jäten. Genau das Problem haben die US-Notenbank und die EZB. Denn jetzt sehen wir Zweitrunden-Effekte. Höhere Kosten und Lohnsteigerungen werden weitergegeben. Ich weiß nicht, ob wir noch einmal das Ziel von zwei Prozent sehen werden. Auch die Klimawende wird die Inflation hoch halten”, sagt Robert Halver von der Baader Bank. Alle im Interview von Inside Wirtschaft-Chefredakteur Manuel Koch an der Frankfurter Börse und auf https://inside-wirtschaft.de

Salah Bouhmidi (IG): “Ich bin eigentlich pessimistisch für den Aktienmarkt – viele Unsicherheiten”

“Börsen mögen keine steigenden Zinsen. Bestimmte Aktien werden gemieden, andere wieder attraktiver. Das Marktumfeld legt eine Rotation an den Tag. Banken profitieren, Immobilien-Werte haben das Nachsehen”, sagt Salah Bouhmidi. Der Head of Markets analysiert im IG Trading Talk weiter: “Ich bin eigentlich leicht pessimistisch für den Aktienmarkt, wir haben viele Unsicherheiten. Trotzdem rechne ich immer noch damit, dass wir am Ende des Jahres fünf bis sechs Prozent im Plus sind. Der Markt macht die Musik und nicht die Anleger.” Alle Details im Interview von Inside Wirtschaft-Chefredakteur Manuel Koch und auf https://www.ig.com

Arthur Brunner (ICF Bank): “Viele Analysten sind recht negativ – Märkte wollen aber nach oben”

Hohe Inflationszahlen – muss die EZB die Zinsen noch stärker erhöhen? “Es sieht so aus, als müsste die EZB mehr nachlegen. 50 Basispunkte jetzt im März sind beschlossene Sache, aber auch darüber hinaus sind weitere Erhöhungen eingepreist. Durch die hohe Inflation ist hier noch ein deutliches Erhöhungspotential. Im Moment haben wir eine sehr geringe Volatilität – gerade im Dax. Trotz der Inflationszahlen sind die Märkte erstaunlich ruhig. Sollte es aber zu weiteren Preissteigerungen kommen, könnten die Märkte nervös reagieren”, sagt Arthur Brunner. Der Experte von der ICF Bank weiter: “Viele Analysten sind eigentlich für dieses Jahr recht negativ – allerdings nicht für die ersten Monate. Vom Gefühl her wollen die Märkte aber nach oben. Im Moment ist Trading angesagt. Anfangs der Woche sind oft Gewinne, freitags und die Wochenenden sind eher schwach.” Alle Details im Interview von Inside Wirtschaft-Chefredakteur Manuel Koch von der Frankfurter Börse.

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