Dividende

Reinhard Panse (Finvia): “Dax hat sich seit 2010 verdoppelt, US-Markt verfünffacht wegen Tech”

Schaut man auf den reinen Dax ohne Dividenden, hat der Index nur gut fünf Prozent seit dem Jahr 2000 hinzugewonnen. Inside Wirtschaft hat dieses Thema vor kurzem schon einmal behandelt. Wir fragen bei Reinhard Panse nach. Ist der Dax eine Mogelpackung? “Der Dax ist sicherlich keine Mogelpackung. Die Dividenden gehören nun mal dazu. Aber der Kursindex vom Dax – 1988 gegründet – ist bei 1.000 gestartet und steht jetzt bei 6.000 Punkten. Mit Dividenden sind es 16.000 Punkte. Die Dividenden machen die Mehrzahl der Erträge aus – das ist bei allen Indizes so”, sagt Reinhard Panse. Der Chefanlagestratege vom Family Office Finvia weiter: “Seit 2010 hat sich der Dax etwas mehr als verdoppelt mit Dividenden, der US-Markt aber mit Dividenden verfünffacht. Das liegt an dem super Lauf der Technologie-Werte. Das wird möglicherweise nicht mehr so bleiben.” Alle Details – auch zu einem möglichen Depot-Mix – im Interview von Inside Wirtschaft-Chefredakteur Manuel Koch an der Frankfurter Börse und auf https://www.finvia.fo

Manuel Koch (Inside Wirtschaft): “Der Dax hat uns zwei verlorene Jahrzehnte beschert”

Ist der Dax eine Mogelpackung? Der wahre Dax hat Anlegern jedenfalls zwei verlorene Jahrzehnte beschert. “Fast alle Gewinne seit dem Jahr 2000 beruhen auf Dividenden. Schauen wir auf den reinen Dax – also ohne Dividenden – hat der seitdem nur fünf Prozent hinzugewonnen. Das entspricht einer jährlichen Durchschnittsverzinsung von 0,2 Prozent. Andere Indizes wie Dow Jones oder Nasdaq werden ohne Dividenden als Kursindizes berechnet und haben deutlich besser performt”, sagt Manuel Koch. Wo würde der Chefredakteur von Inside Wirtschaft jetzt investieren? Alle Details im Video aus dem Berliner Studio und auf https://inside-wirtschaft.de

Nach Dividenden-Einbruch 2020 nur eine Stabilisierung – Christian W. Röhl: “Es ist ein längerer Weg”

Im vergangenen Jahr ist das Dividenden-Volumen pandemie-bedingt um 18 Prozent eingebrochen. Die Börsen erholten sich schnell, die Gewinnausschüttungen zeigten aber keine so schnelle V-förmige Erholung. Die 160 Aktiengesellschaften aus DAX, MDAX und SDAX werden 2021 etwa 44,7 Milliarden Euro ausschütten – das ist ein Anstieg von 4,9 Prozent zum Vorjahr. “Es ist ein längerer Weg zurück zu den alten Rekorden, aber wir sind ja schon einmal froh, dass wir diese Stabilisierung gesehen haben. Viele Unternehmen waren ja sehr unsicher, wie sich ihr Geschäft entwickeln würde. Gerade bei den Mittelständlern haben wir überproportionale Kürzungen gesehen”, sagt Christian W. Röhl. Die weltweiten Börsen sind auf Rekordniveau. Gilt das bald auch wieder für die Dividenden? “Wir sehen hier, dass die Börsen vorangelaufen sind. Da steckt eine gewisse Erwartungshaltung drin. Ein Ende der Pandemie wird da schon eingepreist – da müssen die Unternehmen jetzt liefern. Es ist aber noch eine lange Strecke. Es gibt zahlreiche Risiken. Man sollte nicht glauben, dass wir im nächsten Jahr wieder Rekordstände vermelden werden”, so der Autor und Investor. Und welche Konzerne in Deutschland und den USA sind für Aktionäre am interessantesten? Das verrät Christian Röhl bei Inside Wirtschaft-Chefredakteur Manuel Koch im Interview.

Markus Rolle: “Virtuelle HVs nachhaltig – Dividende für 2019 – Huawei nicht per se ausschließen”

Im März hat das Bundesjustizministerium das Aktiengesetz angepasst und wegen der Coronakrise virtuelle Hauptversammlungen erlaubt. Wie setzen Unternehmen das jetzt um? “Wir haben versucht, alle Interessenlagen zu berücksichtigen. Zum Beispiel haben wir bei der Einladung eine längere Frist gegeben und wir haben auch den längstmöglichen Zeitraum für Fragestellungen berücksichtigt”, sagt Markus Rolle. Hält der CFO von Telefonica Deutschland eine Fortführung für denkbar? “Da ist der Gesetzgeber gefragt, inwieweit er da gehen will. Der Digitalisierungsschub ist eine Chance und die Nachhaltigkeit ist auch noch ein Aspekt, weil wir sehr wenig Kosten verursacht haben.” Für das Geschäftsjahr 2019 schüttet Telefonica Deutschland über 500 Millionen Euro bzw. 17 Cents pro Aktie aus. “In Bezug auf Huawei haben wir nach wie vor eine ungelöste politische Situation. Wir halten es wie die Kanzlerin und glauben nicht, dass es Sinn macht, bestimmte Operator auszuschließen. Wir glauben, dass es Sinn macht, die Sicherheitsstandards zu definieren”, betont Rolle im Interview mit Inside Wirtschaft-Chefredakteur Manuel Koch.

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