Finanzen

Reinhard Panse (Finvia): “Es ist günstiger Banken zu stützen, als Schockwellen auszulösen”

Die Schweizer Nationalbank leiht der Credit Suisse bis zu 50 Milliarden Euro. In den USA können sich Anleger freuen, denn ihre gesamten Einlagen sind trotz der Pleite der Silicon Valley Bank abgesichert. Sind solche Rettungsmaßnahmen günstiger als Schockwellen zu riskieren, die womöglich das Finanzsystem destabilisiert hätten? “Das ist bei weitem günstiger. Bei Lehman ging es z. B. um 600 Milliarden Dollar. Wenn man die Lehman-Bank gestützt hätte, hätte sich die Regierung 700 Milliarden Dollar als erste Hilfe an andere Banken sparen können. Dann kam kurz danach eine Zwangs-Eigenkapitalversorgung der Banken mit 200 Milliarden Dollar und dann wurden auch noch Anleihen gestützt. Dazu kam die schwerste Rezession seit dem Zweiten Weltkrieg”, sagt Reinhard Panse. Der Chefanlagestratege vom Family Office Finvia weiter: “Nach 2008 wurde die Banken-Regulierung massiv verstärkt. Viele riskante Positionen wurden abgebaut. Anleger sollten langfristig investieren. Die Hälfte unternehmerisch – in Aktien-ETFs oder Beteiligungfonds bis zu 60 Prozent des Vermögens. Der Immobilienmarkt wird sich auch wieder erholen – hier bis zu 25 Prozent in Wohnimmobilien. Dann zehn Prozent Gold und der Rest in Cash oder Staatsanleihen.” Alle Details im Interview von Inside Wirtschaft-Chefredakteur Manuel Koch an der Frankfurter Börse und auf https://www.finvia.fo

Max Wienke (XTB): “Bankenkrise sollte kein Systemrisiko darstellen”

Die Credit Suisse ist in starke Turbulenzen geraten und die Silicon Valley Bank ist Pleite. Droht eine neue Bankenkrise? “Es war die größte Pleite in den USA seit der Finanzkrise. Das sollte man nicht unterschätzen. Aber es handelt sich nur um ein 200-Milliarden-Dollar-Unternehmen mit einer sehr speziellen Spezialisierung. Es sollte kein Systemrisiko darstellen. Auch wenn der Dax jetzt nachgegeben hat”, sagt Max Wienke. Der XTB-Marktanalyst weiter: “Sollte eine deutsche Bank Pleite gehen, sind die Einlagen bis 100.000 Euro gesichert. Bei einer Broker-Pleite ist es so: Aktien gelten als Sondervermögen und der Anleger ist der Besitzer. Er muss also nur eine Depot-Übertragung machen. Aber man sollte vorher prüfen, wo der Sitz des Brokers ist.” Alle Details im Interview von Inside Wirtschaft-Chefredakteur Manuel Koch an der Frankfurter Börse.

David Döbele (pumpkincareers): “Banken sind ein sehr attraktiver Arbeitgeber mit guten Gehältern”

Die Commerzbank ist zurück im Dax 40. Welche Karrierechancen gibt es in großen Finanzinstituten? “Es gibt Jobs im Privat- und Firmenkundengeschäft. Für Privatkunden gibt es z.B. Retail Banking, Private Banking, Wealth Management. Für Firmenkunden gibt es deutlich mehr Produkte. Im Corporate Banking gibt es meist Ansprechpartner. Viele Experten für Investment Banking, aber auch Informatiker usw.”, sagt der BWL-Influencer David Döbele. “Man kann auch eine klassische Bankausbildung machen. Typischerweise studiert man aber BWL/ VWL, Mathematik, Physik oder Informatik. Banken sind weiterhin ein sehr attraktiver Arbeitgeber mit guten Gehältern”, so der Mit-Gründer von pumpkincareers im Interview mit Inside Wirtschaft-Chefredakteur Manuel Koch an der Frankfurter Börse. Alle Details im Video und auf https://inside-wirtschaft.de

Christian Henke (IG): “Der Dax hat vier Marktphasen – jetzt beginnt die nächste Aufwärtsphase”

In seiner aktuellen Seitwärtsphase hat sich der Dax in der vergangenen Woche zwischenzeitlich auf ein neues Jahreshoch geschaukelt. Was verraten uns saisonale Aspekte über die kommenden Monate – geht es weiter nach oben? “Klare Antwort: Ja! Der Dax hat vier interessante Marktphasen – zwei Phasen aufwärts, zwei abwärts. Am 10. März begann die nächste Aufwärtsphase, die bis 16. Juli geht”, sagt Christian Henke. Im IG Trading Talk analysiert der Senior Marktanalyst weiter: “Man kann natürlich auch die einzelnen Dax-Werte so unter die Lupe nehmen. Da sehen wie auch einige sehr gute Werte wie Beiersdorf.” Alle Details im Interview von Inside Wirtschaft-Chefredakteur Manuel Koch und auf https://www.ig.com

Manuel Koch: “Puffer verbraucht – jeder dritte Haushalt kann Lebensstandard bald nicht mehr halten”

5,9 Millionen Menschen sind in Deutschland überschuldet. Durch die weiterhin hohe Inflation, steigende Energie- und Nahrungsmittelpreise gehen Experten davon aus, dass viele weitere bald hinzukommen. “Jeder dritte Haushalt geht davon aus, dass er bald seinen Lebensstandard nicht mehr halten kann. Denn der Puffer ist verbraucht. Gerade Geringverdiener spüren die Inflation doppelt und dreimal so stark”, sagt Manuel Koch. Der Chefredakteur von Inside Wirtschaft weiter: “Auch die Lage von Unternehmen könnte sich bald deutlich verschlechtern.” Alle Details im Video aus dem Berliner Studio und auf https://inside-wirtschaft.de

Manuel Koch: “Wer nur in einen ETF investieren möchte, sollte den FTSE All-World nehmen”

Aktienbasierte Fonds und ETFs sind die beliebteste Anlageform der Deutschen, die im Schnitt etwa 180 Euro pro Monat in ETF-Sparpläne einzahlen. 7,6 Millionen Anleger investieren nur in diese Anlagen, 2,9 Millionen zusätzlich auch noch in Einzelaktien. Wie gut sind aber die Lieblings-ETFs der Deutschen? “ETF-Sparpläne sind das Sparbuch des 21. Jahrhunderts. Gerade durch Neo-Broker kommen viele neue und junge Anleger in den Markt. Mit ETFs kann man streuen, die Kosten sind überschaubar und sie sind jederzeit handelbar”, sagt Manuel Koch. Der Chefredakteur von Inside Wirtschaft weiter: “Wer nur in einen ETF investieren möchte, ich beim FTSE All-World vermutlich besser als beim MSCI World aufgehoben. Das Übergewicht von US-Aktien und Tech-Werten ist deutlich geringer und der FTSE All-World investiert auch in Schwellenländer wie China und Indien, wo es enormes Potential gibt.” Alle Details im Interview von David Döbele (BWL-Influencer und Mit-Gründer von pumpkincareers) an der Frankfurter Börse und auf https://inside-wirtschaft.de

Salah Bouhmidi (IG): “Ich bin eigentlich pessimistisch für den Aktienmarkt – viele Unsicherheiten”

“Börsen mögen keine steigenden Zinsen. Bestimmte Aktien werden gemieden, andere wieder attraktiver. Das Marktumfeld legt eine Rotation an den Tag. Banken profitieren, Immobilien-Werte haben das Nachsehen”, sagt Salah Bouhmidi. Der Head of Markets analysiert im IG Trading Talk weiter: “Ich bin eigentlich leicht pessimistisch für den Aktienmarkt, wir haben viele Unsicherheiten. Trotzdem rechne ich immer noch damit, dass wir am Ende des Jahres fünf bis sechs Prozent im Plus sind. Der Markt macht die Musik und nicht die Anleger.” Alle Details im Interview von Inside Wirtschaft-Chefredakteur Manuel Koch und auf https://www.ig.com

Arthur Brunner (ICF Bank): “Viele Analysten sind recht negativ – Märkte wollen aber nach oben”

Hohe Inflationszahlen – muss die EZB die Zinsen noch stärker erhöhen? “Es sieht so aus, als müsste die EZB mehr nachlegen. 50 Basispunkte jetzt im März sind beschlossene Sache, aber auch darüber hinaus sind weitere Erhöhungen eingepreist. Durch die hohe Inflation ist hier noch ein deutliches Erhöhungspotential. Im Moment haben wir eine sehr geringe Volatilität – gerade im Dax. Trotz der Inflationszahlen sind die Märkte erstaunlich ruhig. Sollte es aber zu weiteren Preissteigerungen kommen, könnten die Märkte nervös reagieren”, sagt Arthur Brunner. Der Experte von der ICF Bank weiter: “Viele Analysten sind eigentlich für dieses Jahr recht negativ – allerdings nicht für die ersten Monate. Vom Gefühl her wollen die Märkte aber nach oben. Im Moment ist Trading angesagt. Anfangs der Woche sind oft Gewinne, freitags und die Wochenenden sind eher schwach.” Alle Details im Interview von Inside Wirtschaft-Chefredakteur Manuel Koch von der Frankfurter Börse.

Robert Halver (Baader Bank): “Investoren haben extrem umgeschichtet von Growth- zu Value-Aktien”

Technologie-Aktien haben Anleger mitunter richtig reich gemacht, aber seit gut einem Jahr haben gerade diese Titel besonders stark verloren. Viele prominente Investoren setzen deswegen statt auf Growth- jetzt auf Value-Aktien. “Die Inflations- und Zinsangst wirkt auf Tech-Werte wie die Schwiegermutter auf den Schwiegersohn. Viele wollen ihre Verluste begrenzen und gehen aus Tech raus”, so Robert Halver. Der Experte von Baader Bank weiter: “Jetzt schaut man mehr auf die Stabilität der Geschäftsmodelle, man ist kritischer geworden. Investoren haben extrem umgeschichtet von Growth zu Value. Das ist aber nicht in Stein gemeißelt. Man wird die Tech-Werte auch wieder neu beleuchten. Es kommt auf den Zeitpunkt an.” Alle Infos im Interview von Inside Wirtschaft-Chefredakteur Manuel Koch und auf https://inside-wirtschaft.de

Christian Henke (IG): “Der Automobilsektor ist sehr interessant und steht auf der Einkaufsliste”

Wir schauen heute auf den Autosektor. Sind die Aktien der großen Marken BMW, Mercedes oder VW interessant? “Der europäische Automobilsektor ist sehr interessant. Der zyklische Sektor ist gefragt und steht auf der Einkaufsliste der Investoren”, sagt Christian Henke. Im IG Trading Talk analysiert der Senior Marktanalyst weiter: “Die BMW-Aktie hat ein Problem – die Marke von 100 Euro. Die Mercedes-Aktie ist weiter auf der Überholspur. Volkswagen fährt der Konkurrenz hinterher. Da sieht es mau aus.” Alle Details im Interview von Inside Wirtschaft-Chefredakteur Manuel Koch und auf https://www.ig.com

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