Finvia

Reinhard Panse (Finvia): “Prognose der Profis hat nichts damit zu tun, was am Ende rauskommt”

Reinhard Panse ist positiv für 2024 gestimmt, aber von den Prognosen im Vorfeld hält er wenig. “Bei der Herstellung von Wurst, Gesetzen und Börsen-Prognosen ist es vielleicht besser, wenn man nicht genau weiß, wie das gemacht wird. Wenn man sich dann die historische Performance der Prognostiker anschaut, dann sieht das dürftig aus. Man muss feststellen, dass seit 1999 die Prognosen der Profis nichts damit zu tun haben, was wirklich am Schluss bei rauskommt”, sagt Reinhard Panse. Der Chefanlagestratege vom Family Office Finvia schätzt im Interview den europäischen und amerikanischen Aktienmarkt detailliert ein. Für Gold ist er optimistisch: “Wenn der Zins wieder runtergeht, dann sollte das den Goldpreis weiter antreiben” Alle Details im Interview von Inside Wirtschaft-Chefredakteur Manuel Koch an der Frankfurter Börse und auf https://www.finvia.fo

Reinhard Panse (Finvia): “Standort Deutschland hat Reputation verloren – Politik muss sich Gedanken machen”

“Das Vertrauen in den Standort Deutschland ist erschüttert”, heißt es in einer Deloitte-Studie. Gut ein Drittel der Unternehmen überlegen hierzulande weniger zu investieren und stattdessen nach Asien oder in die USA zu gehen. Ist made in Germany heute etwas negatives? “Was den Standort angeht, haben wir sicherlich sehr viel an Reputation verloren. Was die Unternehmen angeht, würde ich das nicht so eindeutig sehen. Deutschland hat in vielen Bereichen nach wie vor eine Spitzenstellung. Die Politik muss sich Gedanken machen, was hier verschlafen wurde”, sagt Reinhard Panse. Der Chefanlagestratege vom Family Office Finvia weiter: “Amerika boomt im Moment noch, weil die US-Regierung enorme Schulden aufnimmt. Aber Amerika wird spätestens nach der nächsten Wahl das Sparen entdecken und in die Rezession gehen. Europa sollte man deutlich übergewichten.” Alle Details im Interview von Inside Wirtschaft-Chefredakteur Manuel Koch an der Frankfurter Börse und auf https://www.finvia.fo

Reinhard Panse (Finvia): “Mode-Themen an der Börse sind oft ein Griff ins Klo”

Wir sehen immer mehr Krisenherde auf der Welt. Viele Anleger sind verunsichert und sehen, wie alles um sie herum teurer und komplexer geworden ist. Wir schauen auf die wichtigsten Anlageklassen und was Anleger dort zurzeit erwarten können: Aktien, Anleihen, Bitcoin, ETFs/ Fonds, Gold, Immobilien. Was ist spannend? “ETFs sind eine sehr gute Anlageklassen. Einfach auch, weil ich mich um vieles nicht kümmern muss und kein Totalverlust-Risiko habe”, sagt Reinhard Panse. Der Chefanlagestratege vom Family Office Finvia weiter: “Bei Einzelaktien muss man die Firmen wirklich kennen. Und was schädlich ist, sind die Moden. Die wechseln immer wieder. 1980 wollten Anleger Öl, Gold und Silber. Es war der falsche Zeitpunkt. 1990 wollten alle Japan haben, das aber krass überbewertet war. Der Nikkei-Index hat den Stand von damals noch immer nicht erreicht. Das Mode-Thema Japan war ein völliger Griff ins Klo. Das gleiche mit dem Neuen Markt. 2010/11 war das Mode-Thema Schwellenländer und Rohstoffe, aber es kam Technologie. Man muss also oft antizyklisch agieren.” Wie steht es um Anleihen (“sind einen Blick wert”), Gold (“ist die Alternative”), Immobilien (“sind eigentlich auch billig”) und Bitcoin (“da ist gar nichts sicher”). Alle Details im Interview von Inside Wirtschaft-Chefredakteur Manuel Koch an der Frankfurter Börse und auf https://www.finvia.fo

Reinhard Panse (Finvia): “Die Politik bohrt nicht an der Wurzel , Entzündung frisst sich weiter fort”

Aktuelle Prognosen für die deutsche Wirtschaft sind düster. In den Chefetagen ist die Stimmung vielerorts schlecht. Müsste die Politik etwas verändern? “Ein wichtiger Punkt bei Wirtschaftspolitik wäre, dass man einfach mal aufhört, die Wirtschaft mit ständig neuen Vorschriften zu belasten. Das ist für den Mittelstand ein Problem, wenn der Regulierungswahnsinn bürokratisch bearbeitet werden muss. Der Wähler will hören, meine Rente ist sicher. Wenn ein Politiker ihm das mit treuen Augen erzählt, dann wählt er den. Da wird eben nicht an der Wurzel gebohrt, sondern die Entzündung frisst sich weiter fort”, sagt Reinhard Panse. Der Chefanlagestratege vom Family Office Finvia weiter: “Bei der kapitalgedeckten Altersvorsorge schafft es die Regierung nicht, eine Kommission zu besetzen, die nicht überwiegend von Lobbyisten aus der Finanzindustrie beleget wird, die natürlich dagegen sind, dass der Staat einen günstigen Aktienfonds anbietet. Der Unwille wichtige Maßnahmen wirklich durchzusetzen, unterscheidet uns von anderen Ländern wie Schweden.” Wie sieht der Experte Aktien, Anleihen, Fonds, Gold, Immobilien und Kryptowährungen zurzeit? Alle Details im Interview von Inside Wirtschaft-Chefredakteur Manuel Koch und auf https://www.finvia.fo

Reinhard Panse (Finvia): “Wir Deutschen müssen uns bald von unserem AAA-Rating verabschieden”

Die Ratingagentur Fitch könnte nach den USA nun auch für Banken den Daumen senken und die Kreditwürdigkeit herabstufen. Was würde das bedeuten und wie steht Deutschland da? “Wir Deutschen müssen uns bald von unserem AAA-Rating verabschieden. Die langfristige Entwicklung der Staatsfinanzen ist erstaunlicherweise bisher nicht von den Ratingagenturen aufgegriffen worden. Bank-Aktien sollte man nach der nächsten Rezession kaufen – dann sind sie wieder billig”, sagt Reinhard Panse. Portfoliomanager sehen optimistische Prognosen, gehen zurzeit raus aus Cash und investieren stärker an den Kapitalmärkten. Der Chefanlagestratege vom Family Office Finvia weiter: “Auf Konjunkturprognosen kann man nix geben. Bisher waren hohe Cashquoten kein Signal dafür, dass alles zusammenstürzt. Die Profis waren zu pessimistisch. Jetzt haben wir eine normale Cashquote.” Alle Details im Interview von Inside Wirtschaft-Chefredakteur Manuel Koch an der Frankfurter Börse und auf https://www.finvia.fo

Reinhard Panse (Finvia): “Deutschland braucht China – hohe einstellige Erträge in Schwellenländern”

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hat auf seiner Indien-Reise betont, dass das Land ein wichtiger Partner für die Diversifizierung der deutschen Wirtschaft sei – auch um unabhängiger von China zu werden. “Zurzeit braucht Deutschland vor allem China. Auf der Importseite sind wir gerade in den Sektoren, die für die Zukunft sehr wichtig sind, erheblich von China abhängig. Auf der Exportseite ist es auch so, dass speziell Deutschland sehr abhängig ist von China. Der Schritt nach Indien ist absolut richtig und strategisch notwenig”, sagt Reinhard Panse. Passend dazu investieren immer mehr Anleger immer stärker in Schwellenländer. Aber lohnt sich das? Der Chefanlagestratege vom Family Office Finvia weiter: “Unsere Prognosen sagen für Schwellenländern, dass die Erträge im sehr hohen einstelligen Bereich liegen werden. Es gibt viele moderne Geschäftsmodelle. Von daher sind die Schwellenländer wahrscheinlich momentan billig und attraktiv.” Alle Details im Interview von Inside Wirtschaft-Chefredakteur Manuel Koch an der Frankfurter Börse und auf https://www.finvia.fo

Reinhard Panse (Finvia): “Lage mittelfristig beherrschbar, aber langfristig möglicherweise nicht”

Die Europäische Zentralbank hat selbst vier Risiken für das Finanzsystem identifiziert. Wir checken, wie groß das Risiko bei den Staatsschulden, ungeordneten Korrekturen der Finanzmärkte, Banken-Schwäche und Schwäche anderer Akteure ist. “Bei den Schulden muss man differenzieren. Die Lage ist mittelfristig beherrschbar, aber langfristig möglicherweise nicht, wenn nicht politische Maßnahmen erbracht werden. Es wird immer auf Italien rumgehackt, in Frankreich sieht es viel übler aus. Frankreich ist ein Kandidat, der bei steigenden Zinsen relativ bald in Schwierigkeiten gerät”, sagt Reinhard Panse. Der Chefanlagestratege vom Family Office Finvia weiter: “Kurzfristig sehe ich mehr Risiken. Auf mittlere Sicht sind die Chancen recht groß. Die Zentralbanken sehen schon, dass sie übertrieben haben.” Alle Details – auch zu einem möglichen Depot-Mix – im Interview von Inside Wirtschaft-Chefredakteur Manuel Koch an der Frankfurter Börse und auf https://www.finvia.fo

Reinhard Panse (Finvia): “Den USA droht ein doppeltes Problem”

“In der Bankenbranche muss man deutlich differenzieren. In den USA sind die Probleme größer als in der Eurozone, wobei es dort auch mittelfristig Probleme gibt. Und innerhalb der USA zwischen großen und kleinen Banken. In Amerika droht ein doppeltes Problem: der nachgeholte Konsum nach Corona wird zum Jahresende zurückgehen und zweitens könnte Amerika bald zahlungsunfähig werden, wenn die Schuldenobergrenze erreicht wird und man sich politisch nicht einigt”, sagt Reinhard Panse. Der Chefanlagestratege vom Family Office Finvia weiter: “Die Aktienquote sollte immer noch über 50 Prozent des Vermögens sein. Innerhalb der Aktienquote sind wir aber etwas weg vom Dollar-Raum. Wohnimmobilien machen weiterhin Sinn. Dazu Anleihen und Gold.” Alle Details im Interview von Inside Wirtschaft-Chefredakteur Manuel Koch an der Frankfurter Börse und auf https://www.finvia.fo

Reinhard Panse (Finvia): “Dax hat sich seit 2010 verdoppelt, US-Markt verfünffacht wegen Tech”

Schaut man auf den reinen Dax ohne Dividenden, hat der Index nur gut fünf Prozent seit dem Jahr 2000 hinzugewonnen. Inside Wirtschaft hat dieses Thema vor kurzem schon einmal behandelt. Wir fragen bei Reinhard Panse nach. Ist der Dax eine Mogelpackung? “Der Dax ist sicherlich keine Mogelpackung. Die Dividenden gehören nun mal dazu. Aber der Kursindex vom Dax – 1988 gegründet – ist bei 1.000 gestartet und steht jetzt bei 6.000 Punkten. Mit Dividenden sind es 16.000 Punkte. Die Dividenden machen die Mehrzahl der Erträge aus – das ist bei allen Indizes so”, sagt Reinhard Panse. Der Chefanlagestratege vom Family Office Finvia weiter: “Seit 2010 hat sich der Dax etwas mehr als verdoppelt mit Dividenden, der US-Markt aber mit Dividenden verfünffacht. Das liegt an dem super Lauf der Technologie-Werte. Das wird möglicherweise nicht mehr so bleiben.” Alle Details – auch zu einem möglichen Depot-Mix – im Interview von Inside Wirtschaft-Chefredakteur Manuel Koch an der Frankfurter Börse und auf https://www.finvia.fo

Reinhard Panse (Finvia): “Es ist günstiger Banken zu stützen, als Schockwellen auszulösen”

Die Schweizer Nationalbank leiht der Credit Suisse bis zu 50 Milliarden Euro. In den USA können sich Anleger freuen, denn ihre gesamten Einlagen sind trotz der Pleite der Silicon Valley Bank abgesichert. Sind solche Rettungsmaßnahmen günstiger als Schockwellen zu riskieren, die womöglich das Finanzsystem destabilisiert hätten? “Das ist bei weitem günstiger. Bei Lehman ging es z. B. um 600 Milliarden Dollar. Wenn man die Lehman-Bank gestützt hätte, hätte sich die Regierung 700 Milliarden Dollar als erste Hilfe an andere Banken sparen können. Dann kam kurz danach eine Zwangs-Eigenkapitalversorgung der Banken mit 200 Milliarden Dollar und dann wurden auch noch Anleihen gestützt. Dazu kam die schwerste Rezession seit dem Zweiten Weltkrieg”, sagt Reinhard Panse. Der Chefanlagestratege vom Family Office Finvia weiter: “Nach 2008 wurde die Banken-Regulierung massiv verstärkt. Viele riskante Positionen wurden abgebaut. Anleger sollten langfristig investieren. Die Hälfte unternehmerisch – in Aktien-ETFs oder Beteiligungfonds bis zu 60 Prozent des Vermögens. Der Immobilienmarkt wird sich auch wieder erholen – hier bis zu 25 Prozent in Wohnimmobilien. Dann zehn Prozent Gold und der Rest in Cash oder Staatsanleihen.” Alle Details im Interview von Inside Wirtschaft-Chefredakteur Manuel Koch an der Frankfurter Börse und auf https://www.finvia.fo

Scroll to top