Robert Halver

Robert Halver (Baader Bank): “Alte Mär vom Euro – wir haben es versäumt, eine New Economy aufzubauen”

“Wir haben gerade eine Gaskrise vor Augen. Die Gefahr einer Rezession wird dort abgebildet und eine Exportnation wie Deutschland leidet darunter. Es ist zudem die alte Mär, dass ein schwacher Euro gut für den Export ist. Aber man muss erst einmal was zu verkaufen haben. Wir haben es versäumt, eine New Economy aufzubauen. Wenn der Markt so schwierig ist, sollte man die regelmäßigen Ansparpläne weiterführen bzw. damit beginnen. Denn jetzt kommt man da günstiger ran. Uns steht der Sommer der Erkenntnis bevor”, sagt Robert Halver von der Baader Bank. Alle Details zur aktuellen Marktsituation im Inside Wirtschaft-Interview an der Frankfurter Börse.

Robert Halver (Baader Bank): “Der große Sensenmann ist unterwegs”

Anlageklassen und Märkte im Check. “Die Märkte sind in einer Wartestellung. Es ist ein breiter Seitwärtstrend. Ich gehe davon aus, dass der Sommer so weitergehen könnte. Warten ist nicht die beste Strategie. Ich plädiere dafür, dass man sich peu à peu seine Lieblinge wieder ins Depot legt. Regelmäßige Aktien-Sparpläne würde ich eher noch steigern. Längerfristig macht auch Gold Freude. Am Krypto-Markt ist es kalt geworden. Der große Sensenmann ist unterwegs. Die pionierhaften Gewinne sind vorbei”, sagt Robert Halver von der Baader Bank. Alle Details im Interview von Inside Wirtschaft-Chefredakteur Manuel Koch.

Robert Halver (Baader Bank): “Der Zins ist der größte Feind des Aktienmarktes”

Es hat mal kurz nach einer Erholungsrally in dieser Woche ausgesehen, doch der Dax ist weiter hoch nervös. Woran liegt das? “Die Angst ist groß, dass die US-Notenbank mehr macht und vielleicht einen Schritt von 0,75 Prozentpunkten raufgeht. Der Zins ist der größte Feind des Aktienmarktes”, sagt Robert Halver von der Baader Bank. Alle Details zu aktuellen Anlage-Strategien im Interview von Inside Wirtschaft-Chefredakteur Manuel Koch an der Frankfurter Börse.

Robert Halver: “Wenn die letzten Börsen-Bullen kastriert sind, kommt die Bodenbildung am Markt”

In dieser Woche rutschte der DAX zeitweise unter die Marke von 13.400 Punkte ab, erholte sich aber wieder leicht. Warum ist der Markt jetzt so nervös, obwohl uns doch die Themen wie hohe Inflation, Zinserhöhungen und der Krieg in der Ukraine schon eine ganze Weile beschäftigen? “Wir können rezessive Tendenzen nicht ausschließen. Die Börsen haben schon viel verloren, aber die letzten Börsen-Bullen müssen noch kastriert werden und ihre Papiere auf den Markt schmeißen. Dann sind wir mit dem Prozess der Bodenbildung durch”, sagt Robert Halver von der Baader Bank. Alle Details im Interview von Inside Wirtschaft-Chefredakteur Manuel Koch.

Robert Halver (Baader Bank): “Bankaktien sind recht günstig – da kann man sich längerfristig was ins Depot legen”

Die deutsche Bankenbranche hatte es die vergangenen Jahre schwer. Doch es gibt einen Silberstreif am Horizont. Wie steht es um die beiden größten Geldhäuser Deutsche Bank und Commerzbank? “Das Zinsgeschäft war das Brot- und Buttergeschäft – jetzt wird das langsam wieder besser, wenn die EZB auch wieder die Zinsen erhöht und der negative Anlagezins auf null geht”, sagt Robert Halver. Und wie sieht es bei der Deutschen Bank und der Commerzbank aus? “Der Konzernumbau bei der Deutschen Bank ist zu 90 Prozent abgeschlossen. Da gibt es jetzt Entspannungseffekte. Und bei der Commerzbank hat man eine hohe Risikovorsorge getroffen und die Kosten runtergebracht. Bankaktien sind recht günstig – da kann man sich vielleicht längerfristig was ins Depot legen”, so der Kapitalmarktexperte der Baader Bank. Alle Details im Interview von Inside Wirtschaft-Chefredakteur Manuel Koch.

Robert Halver (Baader Bank): “In Aktien kann man mit 50 Prozent investiert sein, Gold langfristig”

Nach deutlichen Verlusten zu Wochenbeginn versucht sich der DAX zu wehren und kämpft weiterhin mit der Marke von 14.000 Punkten. Charttechnisch ist die Lage schlechter geworden. Was bedeutet das jetzt für Anleger? “Wir haben viele Probleme: Ukraine, Inflation, Rohstoffmangel, Lieferketten. Trotz allem muss man aber sagen, dass der Markt in einem breiten Seitwärtstrend ist – da wird man auch mal enttäuscht. So richtig fallen will er aber auch nicht”, sagt Robert Halver. Welche Assetklassen sind jetzt interessant? “In Aktien kann man durchaus mit 50 Prozent investiert sein. Kryptos sind spekulativ – mit Geld, das man nicht braucht. Gold ist sehr langfristig. Dass man die ganze Anlage-Familie nutzt, ist schon sehr sinnvoll”, so der Kapitalmarktexperte der Baader Bank. Alle Details im Interview von Inside Wirtschaft-Chefredakteur Manuel Koch.

Robert Halver (Baader Bank): “Wir nähern uns dem Inflations-Peak. Denn schlimmer geht nimmer”

Während der Ukraine-Krieg weiter einen dunklen Schatten auf die Börsen wirft, arbeitet der DAX an einer Bodenbildung. Dabei ist die Prognose für die Weltwirtschaft laut IWF eher düster. “Man kann positiver nach vorne schauen. Wir haben einen Seitwärtstrend. Weil die Wirtschafts-Wachstumsraten gesenkt werden, ist der Inflationsdruck vielleicht nicht mehr so schlimm. Ich bin der Meinung, dass wir uns dem Inflations-Peak nähern. Nach dem Motto: Schlimmer geht nimmer”, sagt Robert Halver von der Baader Bank. Alle Details zu Anlage-Strategien und Gold im Interview von Inside Wirtschaft-Chefredakteur Manuel Koch an der Frankfurter Börse.

Robert Halver (Baader Bank): “Rez-flation ist auch ein Szenario – die Börse schaut positiv in die Zukunft”

Ungewisse Hoffnungen auf eine Entspannung im Ukraine-Krieg, Ängste um die Gasversorgung, eine hohe Inflation (7,3% im März) und eine deutlich nach unten korrigierte Wachstumsprognose für dieses Jahr (nur noch 1,8%) – die Unsicherheiten sind groß. Steckt zu viel Optimismus in den Kursen? “Ich glaube sogar, dass die 1,8% noch einmal ein Stück nach unten revidiert werden. Es ist durchaus möglich, dass wir vorübergehend in die Rezession gehen. Wir reden viel von Stagflation, aber in den Lehrbüchern gibt es gar nicht das Wort Rez-flation. Also Rezession mit Inflation. Das ist auch ein Szenario. Das hat die Börse einigermaßen geschluckt – denn wir gucken in die Zukunft”, sagt Robert Halver. Alle Details im Interview von Inside Wirtschaft-Chefredakteur Manuel Koch.

Robert Halver: “Moskauer Börse war schon vor dem Krieg eine Micky Maus-Börse – wie ein toter Gaul”

Nachdem die Moskauer Börse drei Wochen lang geschlossen war, wurden am Donnerstag wieder einige Aktie gehandelt – mit Gewinnen. Doch ausländische Anleger können weiterhin nicht verkaufen. “Die Moskauer Börse war schon vor dem Krieg eine Micky Maus-Börse. Welcher Investor, der noch fehlerfrei bis drei zählen kann, würde denn jetzt noch in Russland investieren. Das ist totes Kapital – da sitzt man auf einem toten Gaul”, sagt Robert Halver. Der deutsche Aktienmarkt läuft unterdessen stabil seitwärts. Ist der Markt zu gelassen? “Man hat sich ja fast ein bisschen an den Kriegszustand gewöhnt und betrachtet das ganze nüchtern. Die Frage ist, wenn ich aus Aktien rausgehe, wo soll ich reingehen? Also bleib ich lieber in den Branchen, die einigermaßen stabil sind”, so der Experte der Baader Bank. Alle Details im Interview von Inside Wirtschaft-Chefredakteur Manuel Koch.

Robert Halver (Baader): Russland technisch pleite? Anleger kommen aus Investments nicht mehr raus

Die Sanktionen des Westens treffen Russland hart: Ratingagenturen, Investoren und Banken haben ihr Urteil bereits gefällt: das Land gilt jetzt sogar als Pleite-Kandidat. Ein Zahlungsausfall stehe unmittelbar bevor. Was heißt das jetzt für die Weltwirtschaft und deutsche Anleger? “Wir müssen davon ausgehen, dass Russland seine Auslands-Schulden nicht zurückzahlt. Man kann davon ausgehen, dass Anleihen ausfallen und dann haben wir es mit einer technischen Pleite Russlands zu tun. Aber Russland ist ja schon seit der Krim-Besetzung kein starker Partner in der Weltwirtschaft mehr. Anleger kommen auch nicht mehr aus Russland-Investments raus”, sagt Robert Halver. Alle Details im Interview von Inside Wirtschaft-Chefredakteur Manuel Koch.

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