EURUSD-Analyse: Im Zeichen des Brexits

Die letzte Woche stand im Zeichen des Zerfalls der britischen Regierung im Zuge der Brexit-Entscheidungen. Statt die Verhandlungen mit der EU voranzutreiben, beschäftigt sich die britische Regierung mehr mit sich selbst. Für die EU ist Großbritannien ein wichtiger Handelspartner und Auswirkungen auf den EUR sind nicht ausgeschlossen. Währenddessen brodelt in den USA aktuell der Handelsstreit mit China inkl. Strafzöllen, die die Weltwirtschaft belasten.

Nun aber zu unserer Technischen Analyse:

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Rückblick (04.07.2018 – 10.07.2018)

Der EUR bewegte sich zu Beginn unseres Betrachtungszeitraums, am Mittwoch der letzten Handelswoche, im Bereich der 1,1667 und damit leicht über dem Niveau fünf Handelstage zuvor. Der EUR bildete am Mittwoch zunächst sein Tief aus, um dann am Donnerstag und am Freitag sukzessive zu steigen. Der EUR konnte sich im Zuge dessen über die 1,1700 schieben und dort auch verbindlich etablieren. Der Wochenschluss wurde erstmals seit Mitte Juni über der 1,1740 formatiert. Zu Wochenbeginn setzte sich zunächst freundliche Grundstimmung durch, die den EUR in kleineren Aufwärtsimpulsen bis knapp an die 1,1800 brachte. Hier ging es zunächst nicht weiter. Der EUR setzte am Dienstag bis knapp unter die 1,1700 zurück, konnte sich aber in diesem Bereich stabilisieren und dann erneut bis in den Bereich der 1,1740 steigen.

Das Hoch im Betrachtungszeitraum liegt knapp 100 Pips über dem Level der Vorperiode. Der EUR konnte damit übergeordnet seine Aufwärts- bzw. seine Erholungsbewegung weiter fortsetzen. Bullisch ist auch der Wochenschluss der letzten Handelswoche zu interpretieren. Dieser lag deutlich über der 1,1700 bzw. über der 1,1730. Das Tief im Betrachtungszeitraum wurde ebenso knapp 100 Pips über dem Level der Vorperiode formatiert. Damit hat sich der EUR einen Stock höher geschoben. Die Range war mit 161 Pips in etwa so hoch in der Vorperiode.

Wir hatten in unserer Einschätzung erwartet, dass der EUR mit dem Überschreiten der 1,1761/63 bei ausgeprägter Dynamik auch bis an die 1,1784/86 laufen könnte. Diese Bewegung hat sich eingestellt, das Anlaufziel wurde um einige Pips überschritten. Der EUR hat damit fast den maximalen Bereich erreicht, den wir für die letzten fünf Handelstage gesehen haben. Die Rücksetzer gingen mit dem Unterschreiten der 1,1640/38 nicht ganz an unser nächstes Anlaufziel bei 1,1629/27. Hier hat 1 Pip gefehlt, das Setup damit deutlich besser gepasst.

  • Wochenhoch*: 1,1791 Vorwoche 1,1690
  • Wochentief*: 1,1630 Vorwoche 1,1527
  • Wochenschluss: 1,1630 Vorwoche 1,1625
  • Wochen-Range*: 161 Pips Vorwoche 163 Pips

Wie könnte es weitergehen?

  • EUR/USD-WS: 1,1798…..1,1821/84…..1,1947….1,2014/46/80…..1,2138/86
  • EUR/USD-US: 1,1702….1,1652…..1,1529/01…..1,1485/69…..1,1328…..1,1241…..1,1163…..1,1088

Weitere Widerstände/Unterstützungen können dem Chart entnommen werden

Die wichtigen Marken auf Basis unseres Setups

  • Box-Bereich: 1,3039 bis 1,0504
  • Tagesschlusskurs-Marken: 1,2046 und 1,1328
  • Intraday-Marken: 1,1818 und 1,1479
  • Die Range: 1,3479 bis 0,9631

Ausblick für die kommenden fünf Handelstage:

Chartcheck:

Das Chartbild hat sich in den letzten Handelstagen weiter aufgehellt. Beim letzten Setup hatten wir noch Vorbehalte was die Aufwärtsbewegung anging, diese wurden aber in der Zwischenzeit zerstreut. Der EUR konnte sich übergeordnet im Bereich der 1,1510/00 erfolgreich stabilisieren und erholen. Dem Level bei 1,1510/00 kommt damit eine besondere Bedeutung zu. Der EUR hat sich im 4h Chart über die EMA50 und über die EMA200 schieben können, was aktuell und kurzfristig für eine Fortsetzung der Aufwärtsbewegung sprechen könnte. Der Ausbruch über die EMA20 gelang ebenfalls, allerdings ist der EUR am Dienstag wieder unter diese Linie gefallen. Wesentlich wird sein, ob er es schafft, sich über dieser Linie zu stabilisieren. Dazu sollte er zwei volle grüne Kerzen über dieser Linie formatieren. Dann hätte er das Potential, seinen Anstieg weiter fortzusetzen. Übergeordnete Anlaufziele wären dann die 1,1835/50. Gelingt dies aber nicht, so könnten auch kurzfristige Rücksetzer die 1,1680/70 bzw. die 1,1650 zu erreichen. In diesem Bereich könnte sich der EUR wieder stabilisieren. Hält das Level aber nicht, so könnte es erneut an die 1,1510/00 gehen.

Fazit: Der EUR pendelt nach wie vor in seiner engen Box von 150/200 Punkten seitwärts/leicht aufwärts. Kurzfristig wäre es wichtig, wenn er sich über der EMA20 im 4h Chart etablieren könnte. Dann könnte er den Bereich der 1,1830/50 anlaufen. Scheitern die Bemühungen könnte es wieder in den Bereich der 1,1680/50 und dann an die 1,1500/10 gehen.

Rahmenbedingungen:

Nachdem die Chinesen Vergeltungszölle auf US Produkte erhoben haben, prüft die US Administration nun, chinesische Importe im Volumen von 200 Mrd. EUR zu belegen. Sollte das dann im August umgesetzt werden, wird dies im Gegenzug eine Reaktion der Chinesen hervorrufen. Die US Zölle auf Autos, insbesondere aus Deutschland sind auch noch nicht vom Tisch. Damit werden sich die Rahmenbedingungen durch den Handelsstreit insgesamt eintrüben. Die Zölle werden Wachstum kosten, nicht nur in China und den USA. Da im Herbst Mid-Term Wahlen sind, ist davon auszugehen, dass der Druck mindestens bis dahin aufrechterhalten wird. Die US Arbeitsmarktdaten lagen am Freitag letzter Woche im Rahmen der Erwartungen. Die US Arbeitslosenquote ist leicht angestiegen, was aber nicht unbedingt ein Signal für eine Wachstumsabschwächung ist. Dennoch könnte die Fed jetzt die Zinsen schneller erhöhen als erwartet.

Der EUR hat sich, stichtagsbezogen, innerhalb von 12 Monaten erholen können. Vor 12 Monaten notierte er noch unter der 1,1500, aktuell sind es 200 Pips mehr. Ein starker EUR ist speziell für Deutschland nicht wünschenswert, da er die Exporte verteuert. Somit haben sich, bezogen auf diese Währungskonstellation, keine nachhaltigen Verschlechterungen eingestellt.

Zum Markt in den kommenden fünf Handelstagen:

Der EUR könnte zunächst versuchen, sich im Bereich der 1,1725 zu stabilisieren. Schafft der EUR dies, so könnte er dann die 1,1731/33 und die 1,1741/43 erreichen. In Bereich der 1,1741/43 verläuft aktuell die EMA20 im 4h Chart. Diese Linie ist nach wie vor aufwärtsgerichtet. Dennoch wäre denkbar, dass der EUR zunächst Probleme haben könnte weiter aufwärts zu laufen. Sollte er die 1,1741/43 überwinden können, so wären die nächsten Anlaufziele bei 1,1752/54, bei 1,1761/63 und dann bei 1,1777/79 zu suchen. Geht es in den kommenden Handelstagen über die 1,1777/79, so könnte der EUR dann die 1,1791/93, die 1,1802/04, die 1,1819/21 und dann die 1,1833/35 anlaufen. Sollte sich eine ausgeprägte Dynamik einstellen, so könnte der EUR auch die 1,1843/45, die 1,1853/55 und die 1,1865/67 erreichen.

Kann sich der EUR nicht über der 1,1730 etablieren, so könnten die Rücksetzer den EUR zunächst an die 1,1721/19, an die 1,1707/05 und dann an die 1,1697/95 führen. Geht es unter die 1,1697/95, so wären die 1,1683/81, die 1,1671/69 und dann die 1,1655/53 denkbare Anlaufziele. Kann sich der EUR bei 1,1655/53 nicht erholen, so könnten weitere Rücksetzer folgen, die den EUR an die 1,1640/38 bringen könnten. Übergeordnet hätte der EUR im Bereich der 1,1680/60 bzw. der 1,1655/40 gute Chancen auf Stabilisierung und Erholung. Stellen diese sich aber nicht ein, könnten weitere Rücksetzer folgen, die den EUR an die 1,1630/28, an die 1,1619/17, an die 1,1606/04 und dann die 1,1595/93 bringen könnten. Unter der 1,1595/93 kämen die 1,1580/78, die 1,1568/66 und dann die 1,1557/55 bzw. die 1,1547/45 als Anlaufmarken in Betracht.

Übergeordnete erwartete Tendenz im Betrachtungszeitraum: seitwärts

Die wichtigsten Veröffentlichungen der nächsten 7 Tage:

  • 12.07.2018: EUR – EZB Meeting Accounts
  • 12.07.2018: USA – Inflationsrate
  • 13.07.2018: USA – Michigan Verbraucherstimmung
  • 16.07.2018: USA – Einzelhandelsverkäufe

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Quellen:Eigenanalyse: genutzt werden die Charts vom MetaTrader 4


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Jens Chranowski

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