In der neuen Börsenwoche werden die BIP-Daten für das zweite Quartal, die ZEW-Konjunkturerwartungen für den August und die Verbraucherpreise für den Juli für Deutschland veröffentlicht. Von der Unternehmensseite werden unter anderem Quartalsergebnisse der DAX-Konzerne RWE und Henkel, aber auch von großen US-Konzernen wie Cisco Systems und Walmart erwartet. Als Aktie der Woche wird der Finanzdienstleister Hypoport vorgestellt.
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Unser Ausblick auf die Fundamentaldaten
DAX fällt zum Wochenschluss um mehr als 250 Punkte – Lira-Verfall belastet Europas Börsen
Der Deutsche Aktienindex (DAX) verlor am Freitag gemeinsam mit den anderen europäischen Leitindizes und fiel um mehr als 250 Punkte. Damit rutschte der DAX auf Wochensicht mit 1,52 Prozent ins Minus. Auch die anderen europäischen Indizes fielen. Die US-Leitindizes Dow Jones, NASDAQ 100 und S&P500 konnten ihre Tagesverluste bis zur Schlussglocke zwar eingrenzen, dennoch war der Freitag für den S&P500 der schlechteste Handelstag seit sechs Wochen. Die Währungs- und Wirtschaftskrise in der Türkei birgt Ansteckungsgefahren und sollte keinesfalls als belanglos für die Märkte der G20-Nationen und insbesondere die europäischen Märkte angesehen werden. Auch mögliche Ausfallrisiken europäischer Großbanken, wie der BNP Parisbas, BBVA und der UniCredit lassen in Bezug auf „Türkei-Exposure“ die Alarmglocken läuten, wie Experten bereits Mitte der Woche verlautbarten. Der Euro sank aufgrund zunehmender Risikoaversion gegenüber dem Greenback auf ein neues Jahrestief.
Der Deutsche Aktienindex beendete den Xetra-Handel am Freitag mit einem Minus von 1,99 Prozent bei 12.424,35 Punkten. Das Rekordhoch liegt bei 13.596,89 Punkten. Das Handelsvolumen betrug rund 4,503 Mrd. Euro. Der XDAX notierte um 22:15 Uhr mit 12.421,55 Punkten und der FDAX schloss an der EUREX mit 12.414,50 Punkten. Der Dow Jones beendete den Handel mit 25.313,14 Punkten und der NASDAQ 100 notierte zum Handelsschluss bei 7.408,30 Punkten. Der breit gefasste S&P 500 schloss mit 2.833,28 Punkten und der Rekordstand liegt bei 2.872,87 Punkten. Der Euro notierte nach US-Börsenschluss bei 1,1413 US-Dollar. Eine Feinunze Gold war am Spotmarkt für 1.210,57 US-Dollar zu haben und Rohöl der Nordseesorte Brent kostete zum US-Handelsschluss im Oktober-Kontrakt 72,81 US-Dollar das Fass. Der Euro-Bund-Future schloss am Freitag an der EUREX mit 163,32 Punkten. Die Rendite für zehnjährige Bundesanleihen liegt aktuell bei 0,31 Prozent. Der Spread zwischen zehnjährigen deutschen Bunds und zehnjährigen US-Staatsanleihen (2,87 Prozent Rendite) liegt derzeit bei 256 Basispunkten.
Die Bundesfinanzagentur begibt am 13. August 2018 im Rahmen einer Neuemission Geldmarktinstrumente (Bubill) mit einer sechsmonatigen Laufzeit und mit einem Volumen von 3,0 Mrd. EUR sowie am 15. August im Rahmen einer Aufstockung Kapitalmarktinstrumente (Bund) mit einer dreißigjährigen Laufzeit und einem Volumen von 1,0 Mrd. EUR.
Nach der Hitze kommt das Gewitter – eine Analogie vor allem für die US-Börsen
„Fünf grüne Monatskerzen in Folge haben beim NASDAQ 100 enormen technischen Druck aufgebaut“, so Dirk Friczewsky, Finanzanalyst für LYNX Broker. „Der NASDAQ 100 ist im Monats-Chart deutlich im roten Bereich angekommen. Allein technisch bedingt wird es eine Korrektur geben müssen“, führt Friczewsky aus.
Hypoport AG – seit dem Börsengang mehr als 2.000 Prozent Kurszuwachs
Das Unternehmen Hypoport AG ist die Muttergesellschaft der Hypoport-Gruppe und eigenen Angaben zufolge ein Technologiedienstleister der Finanz-, Immobilien- und Versicherungswirtschaft. Der Konzern untergliedert sich in die vier Bereiche Kreditplattform, Privatkunden, Immobilienplattform und Versicherungsplattform. Die Tochterunternehmen der Hypoport sind EUROPACE, GENOPACE, FINMAS, Hypoport, Dr. Klein, Qualitypool, Starpool, Vergleich.de, HYP Service, Smart Insurtech, FIO, ASC und Value AG. Das Unternehmen hat seinen Sitz in Berlin und wird von CEO Ronald Slabke geleitet.
Kreditplattform EUROPACE und Segment Privatkunden sind Umsatz-Spitzenreiter
Der dem Bereich der Kreditplattform zuzurechnende internetbasierte Finanzmarktplatz namens EUROPACE ist die größte Softwareplattform für Immobilienfinanzierungen, Bausparprodukte und Ratenkredite. Mittels dieser Plattform sind mehr als 500 Partner aus dem Bereich Banken, Versicherungen und Finanzvertriebe vernetzt. Auf diese Weise werden monatlich etwa 35.000 Transaktionen mit einem Gesamtvolumen von rund 4,5 Mrd. Euro über EUROPACE abgewickelt. Dazu addieren sich zusätzliches Wachstum und Volumen über die Teilmarktplätze FINMAS, GENOPACE und die B2B-Vertriebsgesellschaften Qualitypool und Starpool. Im Segment Kreditplattform wurde 2017 ein Umsatz von 78,2 Mio. EUR erzielt, im Bereich Privatkunden ein Umsatz von 82,5 Mio. EUR. Der Bereich Institutionelle Kunden erreichte einen Umsatz von 19,4 Mio. EUR und der Bereich Versicherungsplattform einen Umsatz von 16,2 Mio. EUR.
Details zur Aktie
Die Aktien von Hypoport sind dem Handelssegment Prime Standard zuzuordnen und Mitglied im SDAX. Es handelt sich um auf Namen lautende Aktien ohne Nennbetrag – sogenannte Stückaktien – die einen rechnerischen Anteil von 1,00 EUR am Grundkapital haben. Das Grundkapital in Höhe von 6.493.376 EUR ist demnach auf 6.493.376 ausstehende Aktien eingeteilt. Am 29. Oktober 2007 erfolgte der Börsengang. Der größte Einzelaktionär ist mit 34,77 Prozent die Revenia GmbH, die dem CEO Ronald Slabke zuzurechnen ist. Die weiteren Aktionäre sind die Union Investment Privatfonds GmbH mit 5,00 Prozent, die Exformer GmbH mit 4,59 Prozent, die WA Holdings mit 3,20 Prozent, die Deutsche Bank mit 3,03 Prozent, die Sparta AG mit 2,99 Prozent, die Deutsche Balaton mit 2,98 Prozent, die KBC Asset Management mit 2,98 Prozent, die Deutsche Postbank mit 2,93 Prozent, die Kretschmar Familienstiftung mit 2,86 Prozent und die Wallberg Invest mit 2,47 Prozent. Der Streubesitz wird mit 32,18 Prozent angegeben. In den letzten fünf Jahren konnte das Wertpapier um rund 2.080 Prozent an Wert zulegen, während der SDAX eine Performance von rund 104 Prozent erreichen konnte. Die Wertpapiere von Hypoport sind somit ein Mega-Outperformer. Der Markt bewertet den Konzern zum Zeitpunkt dieser Analyse mit 1,17 Mrd. EUR. Die Aktien kosteten in den letzten 52 Wochen 189,00 EUR im Hoch und 114,40 EUR im Tief.
Aktuelle Analysen
Die Analysten von Bankhaus Metzler, Berenberg, Commerzbank, Equinet, Oddo BHF und Warburg Research haben seit Jahresbeginn Analysen zur Aktie der Hypoport AG angefertigt. Von den sechs Analysen liegt das höchste Kursziel bei 191,00 EUR (Oddo BHF vom 7. August 2018) und das niedrigste Kursziel bei 172,00 EUR (Equinet vom 7. Mai 2018). Das Durchschnittskursziel liegt bei 183,50 EUR. Die Aktie ging zum Zeitpunkt dieser Analyse mit einem Schlusskurs von 180,00 EUR aus dem Xetra-Handel.
Fundamentaldaten 2017
Bei der Hypoport AG wird jeweils zum 31.12. gemäß IFRS in Euro (EUR) bilanziert. Der Umsatz für das Geschäftsjahr 2017 lag bei 194,855 Mio. EUR, das EBITDA bei 30,124 Mio. EUR und das EBIT bei 23,316 Mio. EUR. Das Zinsergebnis wurde mit einem Minus von -300.000 EUR und das Beteiligungsergebnis mit 300.000 EUR festgestellt. Der Jahresüberschuss wurde mit 18,422 Mio. EUR testiert. Das Ergebnis je Aktie lag bei 3,10 EUR. Die Hypoport AG zahlte bis dato keine Dividenden. Die Gesellschaft wies für 2017 liquide Mittel in Höhe von 14,333 Mio. EUR aus. Das wirtschaftliche Eigenkapital lag bei 82,600 Mio. EUR und das gezeichnete Kapital bei 6,2 Mio. EUR. Die Verbindlichkeiten wurden mit 58,1 Mio. EUR angegeben. Die Eigenkapitalquote wurde mit 58,8 Prozent ausgewiesen. Die Bilanzsumme lag bei 140,980 Mio. EUR. Das Unternehmen beschäftigte im Geschäftsjahr 2017 917 Mitarbeiter.
Bilanzprognosen für 2018 und 2019
Die Umsätze könnten 2018 249,57 Mio. EUR und 2019 288,29 Mio. EUR betragen. Das EBITDA könnte 2018 bei 40,40 Mio. EUR und 2019 bei 48,40 Mio. EUR eintreffen, das EBIT wird für 2018 mit 31,33 Mio. EUR und für 2019 mit 38,81 Mio. EUR prognostiziert. Der Gewinn je Aktie käme gemäß der Schätzung 2018 auf 3,94 EUR und 2019 auf 4,74 EUR. Für das Jahr 2018 könnte ein Cashflow je Aktie von 4,10 EUR und für das Jahr 2019 von 5,52 EUR testiert werden. Das Nettovermögen je Aktie könnte 2018 bei 17,47 EUR und 2019 bei 22,06 EUR liegen. Die Nettoverschuldung in Höhe von 39,45 Mio. EUR 2018 könnte sich 2019 auf 25,50 Mio. EUR erheblich reduzieren.
Termine
Die Hypoport AG veröffentlicht am 5. November 2018 den Bericht zum dritten Quartal 2018.
Daten: ISIN: DE0005493365 – Symbol: HYQ (IBIS) – Währung: Euro (EUR)
Unser charttechnischer Ausblick – DAX angeschlagen – Euro könnte Momentum aufbauen
DAX-Future (Kontrakt 09-18)
Ab Montag letzter Woche kämpfte der DAX-Future (FDAX) beinahe jeden Tag an der Aufwärtsseite. Er schaffte es mehrfach, an die 12.700-Punkte-Marke heran zu laufen, konnte jedoch keine dauerhaft darüber hinaus gehende Bewegung ausbauen. Immer wieder sackte der Markt in Richtung 12.600 ab und bildete somit eine klassische Seitwärtsphase aus. Auffallend waren starke Momentumbewegungen innerhalb dieser Range, die wiederholt binnen weniger Minuten 50 Punkte und mehr ausmachten. Am Freitag setzte der angedachte Ausbruch durch die Unterstützung von 12.600 ein, welche den Markt bis auf die Unterstützung von 12.375 drückte. Auch der Schlusskurs zum Freitagabend lag verhältnismäßig niedrig, nahe der Marke von 12.400 Punkten. Für die kommenden Handelstage ist jetzt denkbar, dass sich die Abwärtsseite weiter durchsetzt und somit Verkäufe unterhalb von 12.500 Handelsoptionen darstellen könnten. Ziele wie 12.300 und auch 12.250 wären dabei durchaus realistisch. Sollte sich der FDAX jedoch erneut über den Widerstand von 12.500 arbeiten können, wäre ein Test der 12.600 und gegebenenfalls auch 12.700 denkbar. Damit der FDAX solche Stärke zeigen kann, sollten jedoch die US-Indizes ebenfalls deutlich Kraft zeigen.
EUR.USD
Nachdem der EUR.USD zu Beginn der vergangenen Handelswoche nochmals leicht ansteigen konnte und den Widerstand von 1,1600 testete, setzte ab Donnerstag ein etwas stärkeres Abwärtsmomentum ein. Der wichtige Unterstützungsbereich von 1,1525 konnte durchstoßen werden und das Währungspaar baute neue Bewegungstiefs bis knapp unterhalb von 1,1400 aus. Auch der Wochenschlusskurs von gut 1,1400 lag deutlich niedriger als der Vorwochenschlusskurs, wodurch auf Verkäuferseite interessante Gewinne möglich wurden. Ähnlich der sauberen Abwärtsbewegung von Mitte April bis Ende Mai ist es jetzt erneut denkbar, dass sich mit dem Ausbruch aus der Seitwärtsrange ein Trend entwickelt und trendfolgende Verkäufe interessant werden könnten. Unterhalb von 1,1525 wäre dieses Szenario definitiv denkbar, gegebenenfalls wären leichte Erholungen potenzielle Einstiegspunkte. Sollte es jedoch erneut deutlich über den Widerstand von 1,1525 gehen, wäre dies ein Rückfall in die Seitwärtsrange und eine erneute Analyse ist anzuraten.
Bund-Future (Kontrakt 09-18)
Wie angenommen konnte sich die Aufwärtsseite im Bund-Future erneut durchsetzen und bot verschiedene Möglichkeiten für gewinnbringende Käufe. Das erste Ziel von 162,50 konnte am Donnerstag erreicht werden und mit einem Wochenhoch am Freitag von knapp 163,50 wurde auch das zweite Ziel von 162,75 angelaufen. Insbesondere der Freitag zeigte eine Bewegung mit sattem Momentum. Mit dem Überschreiten der Hochs aus dem Juli sollte aus charttechnischer Sicht nun weiterhin der Weg für neue Bewegungshochs frei sein, was Käufe durchaus unterstreichen würde. Ziele wie 163,75 oder auch 164,20 sind bei einer Weiterführung des Momentums durchaus denkbar. Grundlegend sollte der Markt jedoch nicht mehr nennenswert unter die Unterstützung von 162,50 rutschen, sollte dies wider Erwarten passieren, sollten Käufe vorläufig zurückgenommen werden.
S&P-Future (Kontrakt 09-18)
So wie angedacht konnte der S&P Future zu Beginn der Handelswoche seine Aufwärtsbewegung bis zu einem Wochenhoch von rund 2.862,50 sauber fortsetzen, stagnierte dann jedoch ein wenig auf hohem Niveau und sackte zum Freitag mit geringem Momentum bis zur Unterstützung von rund 2.825,00 ab. Bedingt durch leichte Stärke zum Handelsende konnte der Handelsschluss am Freitagabend an der Marke von rund 2.837,00 abgelesen werden, was auf Wochenbasis nur minimale Abgaben bedeutete. Aus charttechnischer Sicht sollte die Aufwärtsseite oberhalb der Vorwochentiefs im Bereich 2.825,00 jetzt weiterhin Bestand haben. Kaufszenarien in Richtung 2.862,50 und weiterführend auch 2.870,00 wären durchaus realistisch. Sollte der S&P jedoch erneut unter 2.825,00 rutschen, wäre eine ausgedehntere Konsolidierungsphase ebenfalls denkbar, wobei die wichtige Marke von 2.800,00 als denkbares Ziel angenommen werden könnte.
Aktie: Hypoport AG (EUR)
Im Betrachtungszeitraum der letzten fünf Handelsjahre der Hypoport Aktie zeigte sich in den ersten Monaten ein eher verhaltenes Bild. Der Wert tendierte seitwärt und ohne nennenswerte Volatilität rangierte dieser um die Marke von 10,00 Euro. Ab April 2015 begann der Wert mit anziehender Volatilität sauber zu steigen und entwickelte sich in den letzten Jahren bis auf ein kürzlich ausgebautes Allzeithoch knapp vor dem Widerstand von 190,00 Euro. Satte 1.900 Prozent konnte die Aktie damit im Betrachtungszeitraum steigen und dies in einer relativ sauberen Sequenz von steigenden Hochs und steigenden Tiefs. Bis auf sehr wenige Ausnahmen, wie zum Beispiel eine Handelswoche Ende 2017, in der der Wert binnen weniger Tage aus dem 160,00-Euro-Bereich auf 120,00 Euro absackte, sind keine Auffälligkeiten zu verzeichnen. Der aktuelle Schlusskurs der letzten Handelswoche lag im Bereich von rund 176,00 Euro. Die Weiterführung der aktuell sehr sauber laufenden Aufwärtstendenz ist durchaus denkbar und weitere Bewegungshochs sind nicht auszuschließen. Ziele wie das erneute Erreichen des Allzeithochs von 190,00 Euro oder auch 200,00 Euro und folgend 210,00 Euro sind aus charttechnischen Gesichtspunkten nicht unrealistisch. Für diesen Gedanken sollte der Wert jedoch nicht nennenswert unter die Unterstützung von 160,00 Euro absacken. Grundlegend ist der Aufwärtstrend auch bis zu einem Rutsch auf 140,00 Euro nicht gebrochen, eventuelle Käufe sollten jedoch mit erhöhter Vorsicht angegangen werden, da ein etwaiger Rücklauf schon als relativ schwach gilt. Verkäufe sind aus aktueller Sicht noch keine nennenswerte Option.
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