In der neuen Handelswoche werden neben den ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland und die Eurozone auch die Industrieproduktionen für den Monat Juli für Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Spanien und die USA veröffentlicht. Außerdem werden die Bank of England und die EZB ihre Leitzinsentscheidungen veröffentlichen. Als Aktie der Woche wird der DAX-Konzern Linde vorgestellt.
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Unser Ausblick auf die Fundamentaldaten
Land unter beim DAX – US-Leitindizes korrigieren nach starken US-Arbeitsmarktdaten
Der Deutsche Aktienindex verlor seit seinem Jahreshoch rund 12 Prozent an Wert. Die Wochenbilanz lag mit dem Schlusskurs vom Freitag bei einem Minus von 3,27 Prozent. Zum Wochenschluss legten auch die drei US-Leitindizes Dow Jones, NASDAQ 100 und S&P 500 den Rückwärtsgang ein, die Kursverluste blieben jedoch im Rahmen. Im Zuge der am Freitag publizierten US-Arbeitsmarktdaten für den August gilt die nächste Fed-Zinserhöhung am 26. September mittlerweile als gemachte Sache. Die US-Wirtschaft schuf im August 201.000 neue Stellen, die Arbeitslosenquote liegt bei 3,9 Prozent, die Partizipationsrate bei 62,7 Prozent und auch die US-Stundenlöhne zogen mit einem Plus von 0,4 Prozent kräftig an. Im Vergleich zum Vorjahr stiegen die US-Stundenlöhne somit um 2,9 Prozent an. Ein recht starkes Signal für die Fed.
Der Deutsche Aktienindex beendete den Xetra-Handel am Freitag mit einem Plus von 0,04 Prozent bei 11.959,63 Punkten. Das Rekordhoch liegt bei 13.596,89 Punkten. Das Handelsvolumen betrug rund 3,626 Mrd. Euro. Der XDAX notierte um 22:15 Uhr mit 11.931,77 Punkten und der FDAX schloss an der EUREX mit 11.928,50 Punkten. Der Dow Jones beendete den Handel mit 25.916,54 Punkten der NASDAQ 100 notierte zum Handelsschluss bei 7.430,26 Punkten. Der breit gefasste S&P 500 schloss mit 2.871,68 Punkten. Der Euro notierte nach US-Börsenschluss bei 1,1553 US-Dollar. Eine Feinunze Gold war am Spotmarkt für 1.196,93 US-Dollar zu haben und Rohöl der Nordseesorte Brent kostete zum US-Handelsschluss im November-Kontrakt 76,95 US-Dollar das Fass. Der Euro-Bund-Future schloss am Freitag nach dem Kontraktwechsel an der EUREX mit 159,95 Punkten. Die Rendite für zehnjährige Bundesanleihen liegt aktuell bei 0,38 Prozent. Der Spread zwischen zehnjährigen deutschen Bunds und zehnjährigen US-Staatsanleihen (2,94 Prozent Rendite) liegt derzeit bei 256 Basispunkten. Die Bundesfinanzagentur begibt am Montag im Rahmen einer Aufstockung Geldmarktinstrumente (Bubill) mit einer sechsmonatigen Laufzeit und mit einem Volumen von 2,0 Mrd. EUR sowie am Mittwoch im Rahmen einer Aufstockung Kapitalmarktinstrumente (Bund) mit einer dreißigjährigen Laufzeit und einem Volumen von 1,0 Mrd. EUR.
Der Handelskonflikt zerstört die mühsamen Errungenschaften der Ära der Nullzinspolitik
„Die konjunkturelle Erholung der Eurozone steht aufgrund des Handelskonfliktes mit den USA auf tönernen Füßen“, erläutert Dirk Friczewsky, Finanzanalyst für LYNX Broker. „Nach China wird sich die US-Administration Japan zuwenden und danach drohen Europa neue Strafzölle. Die aktuelle US-Handelsbilanz zeigt die Absurdität des Handelskonfliktes schwarz auf weiß: Das Handelsbilanzdefizit der USA gegenüber China hat sich sichtlich ausgeweitet. Also viel Lärm und kein absehbarer Erfolg!“
Linde – Aufstieg in den europäischen Leitindex EuroStoxx50
Die Linde AG ist nach eigenen Angaben eines der führenden Gase- und Engineering-Unternehmen der Welt. Die Linde Group gliedert sich in zwei Divisionen: Gases sowie Engineering.
Im Geschäftsbereich Gases gehört die Linde Group zu den weltweit führenden Anbietern von Druck- und Flüssiggasen sowie von Chemikalien. Gase werden in den verschiedenen Industriezweigen benötigt, etwa für die Energie-, Glas- und Stahlproduktion, für das Schweißen, in der Chemie- und Lebensmittelverarbeitung, im Umweltschutz und im Bereich der Elektronik. Zudem bietet das Unternehmen medizinische Gase und Dienstleistungen an. Überdies treibt die Linde Group die Entwicklung umweltfreundlicher Wasserstofftechnologie voran.
Der Geschäftsbereich Engineering bietet unter anderem Olefin-, Erdgas-, Luftzerlegungs-, Wasserstoff- und Synthesegasanlagen. Der Konzern plant, projektiert und baut schlüsselfertige Industrieanlagen, bietet das verfahrenstechnische Wissen in Form von Beratung an und offeriert Service und Wartung der Anlagen. Die Linde AG wurde 1879 gegründet. Heute beschäftigt das Unternehmen 57.605 Mitarbeiter und ist in mehr als 100 Ländern vertreten. Der Konzern wird von Aldo Belloni geleitet und hat seinen Sitz in München.
Details zur Aktie
Insgesamt waren zum Ende des Geschäftsjahres 2017 185.638.071 dividendenberechtigte Inhaberaktien ausstehend. Derzeit können an den deutschen Börsen zwei verschiedene Linde-Aktien gehandelt werden: einerseits die zum Umtausch ausstehende Aktie (ISIN DE000A2E4L75 mit dem Symbol LINU) und andererseits die nicht zum Umtausch ausstehende Aktie (ISIN DE0006483001 mit dem Symbol LIN). Der Grund dafür ist der aktuell geplante Unternehmenszusammenschluss zwischen Linde und Praxair. Die Aktien der Linde AG sind in den DAX einbezogen und sind ab dem 24. September 2018 auch Mitglied im EuroStoxx50.
Die meisten Aktionäre der Linde AG finden sich mit 37,4 Prozent in den USA. Auf den weiteren Plätzen befinden sich mit 10,5 Prozent Großbritannien und mit 10,0 Prozent Deutschland. Die größten Aktionäre sind BlackRock mit 5,15 Prozent, Norges Bank mit 5,14 Prozent, Dodge & Cox International Stock Fund mit 3,01 Prozent und Artisan Partners Asset Management mit 2,997 Prozent.
In den letzten 12 Monaten konnte die Aktie rund 20 Prozent an Wert zulegen, während der DAX im Vergleichszeitraum eine Negativperformance von rund 2 Prozent aufwies. Die Wertpapiere von Linde sind somit ein klarer Outperformer. Der Markt bewertet den Konzern zum Zeitpunkt dieser Analyse mit 35,08 Mrd. EUR. Die Aktien kosteten in den letzten 52 Wochen 219,65 EUR im Hoch und 151,10 EUR im Tief (Daten basierend auf der zum Umtausch eingereichten Aktie).
Aktuelle Analysen
Die Analysten von Baader Bank, Bankhaus Lampe, Barclays, Bernstein, CFRA, Commerzbank, Deutsche Bank, DZ Bank, Equinet, Independent Research, Jefferies, JPMorgan, Kepler Cheuvreux, LBBW, Mainfirst, Merrill Lynch, NordLB, Société Générale, UBS und Warburg Research haben seit Jahresbeginn Analysen zur Aktie von Linde angefertigt. Von den 20 Analysen liegt das höchste Kursziel bei 245,00 EUR (Deutsche Bankvom 2. Juli 2018) und das niedrigste Kursziel bei 166,00 EUR (NordLB vom 25. Juli 2018). Das Durchschnittskursziel liegt bei 206,73 EUR. Die Aktie ging zum Zeitpunkt dieser Analyse mit einem Schlusskurs von 188,85 EUR aus dem Xetra-Handel.
Fundamentaldaten 2017
Bei der Linde AG wird jeweils zum 31.12. gemäß HGB in Euro (EUR) bilanziert. Der Umsatz für das Geschäftsjahr 2017 lag bei 17,113 Mrd. EUR und das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit bei 1,679 Mrd. EUR. Der Jahresüberschuss wurde mit 1,434 Mrd. EUR testiert. Das Ergebnis je Aktie lag vollverwässert bei 7,56 EUR. Die Anteilseigner erhielten je Aktie eine Dividende in Höhe von 7,00 EUR. Die Ausschüttungssumme lag somit bei 1,299 Mrd. EUR. Die Gesellschaft wies für 2017 liquide Mittel in Höhe von 1,432 Mrd. EUR aus. Das wirtschaftliche Eigenkapital lag bei 14,182 Mrd. EUR und das gezeichnete Kapital bei 475,0 Mio. EUR. Die Verbindlichkeiten wurden mit 18,454 Mrd. EUR angegeben. Die Eigenkapitalquote wurde mit 47,6 Prozent ausgewiesen. Die Bilanzsumme lag bei 33,513 Mrd. EUR. Das Unternehmen beschäftigte im Geschäftsjahr 2017 57.605 Mitarbeiter.
Bilanzprognosen für 2018 und 2019
Die Umsätze könnten 2018 17,00 Mrd. EUR und 2019 17,74 Mrd. EUR betragen, das EBITDA könnte 2018 bei 4,32 Mrd. EUR und 2019 bei 4,50 Mrd. EUR eintreffen. Das EBIT könnte bei 2,43 Mrd. EUR beziehungsweise 2,59 Mrd. EUR liegen. Der Gewinn je Aktie käme gemäß der Schätzungen 2018 auf 8,59 EUR und 2019 auf 9,46 EUR. Die Dividende könnte sich 2018 bei 4,20 EUR und 2019 bei 4,40 EUR befinden. Der Cashflow je Aktie könnte sich 2018 bei 18,17 EUR und 2019 bei 19,45 EUR einpendeln. Das Nettovermögen je Aktie könnte 2018 bei 78,47 EUR und 2019 bei 82,83 EUR liegen. Die Nettoverschuldung könnte sich 2018 auf 5,85 Mrd. EUR belaufen und sich 2019 auf 5,04 Mrd. EUR leicht reduzieren.
Hinweis
Aufgrund des geplanten Zusammenschlusses mit Praxair werden in absehbarer Zeit Verkäufe von Unternehmensteilen vollzogen, um die kartellrechtlichen Vorgaben zu erfüllen. Unter anderem sollen US-amerikanische Geschäftsbereiche an Messer und CVC veräußert werden. Linde und Praxair werden ihre Verhandlungen weiter fortsetzen. Allerdings besteht noch immer die Möglichkeit, dass der Zusammenschluss scheitert.
Termine
Die Linde AG wird am 26. Oktober den Zwischenbericht für das dritte Quartal 2018 veröffentlichen.
Daten ISIN: DE000A2E4L75 – Symbol: LINU (IBIS) – Währung: Euro (EUR)
Unser charttechnischer Ausblick – DAX auf dem Weg in Richtung Jahrestiefs
DAX-Future (Kontrakt 09-18)
Mit teilweise recht starken Momentumbewegungen bahnte sich der DAX-Future in den vergangenen Handelstagen weiter den Weg nach unten und erreichte bereits am Dienstag die angepeilten Wochenziele von 12.225 und 12.150. Weiterführend fiel der Markt bis auf ein Wochentief knapp unterhalb von 11.900 und endete nur knapp oberhalb dieses Tiefbereichs nahe der 11.930-Punkte-Marke. Das nächste wichtige Unterstützungsniveau bei rund 11.800 konnte jedoch nicht angelaufen werden. In den kommenden Handelstagen sind weitere Bewegungstiefs nicht auszuschließen und gegebenenfalls könnte es auch direkt weiter abwärts gehen, zum Beispiel bis zur 11.800-Punkte-Marke. Für interessante Abwärtsgedanken wäre eine leichte Erholung bis an die alten Bewegungstiefs von rund 12.100 Punkten ideal. Oberhalb von 12.100 wäre es denkbar, dass sich die Erholung etwas ausgeprägter zeigt und somit auch Käufe eine Berechtigung hätten. Markante Widerstände wären als Ziele interessant. Realistisch wären zum Beispiel Kursbereiche wie 12.225 und auch 12.300.
EUR.USD
Bereits am Dienstag der vergangenen Handelswoche konnte sich der EUR.USD in die angedachte Shortrichtung bewegen und lief bis kurz vor das erste Ziel von 1,1520. Von dort erholte sich das Währungspaar jedoch mit relativ starkem Momentum und baute ein Wochenhoch knapp oberhalb von 1,1650 aus, bevor es erneut interessant abwärts ging und der Wochenschlusskurs nur minimal oberhalb von 1,1550 markiert wurde. Sollte sich die Abwärtsseite erneut durchsetzen können, könnte die Unterstützung von 1,1520 diese Woche erneut getestet werden. Auch eine weiterführende Bewegung in Richtung 1,1425 könnte als realistisch gelten. Verkäufe wären somit unterhalb von 1,1600 durchaus eine Überlegung wert. Sollte es jedoch erneut über die Widerstandszone 1,1600/1,1625 gehen, könnte sich auch die Oberseite behaupten und Käufe in Richtung 1,1675 und 1,1700 wären ebenfalls eine interessante Option.
Bund-Future (Kontrakt 09-18)
Nachdem der Bund-Future am vergangenen Montag kurzzeitig die Aufwärtsseite ins Visier nahm, sackte der Markt am Dienstag und Mittwoch in Richtung der Vorwochentiefs ab, konnte diese jedoch nicht unterschreiten. Am Donnerstag glänzte der Bund mit einer interessanten Aufwärtsbewegung, um diese am Freitag in Gänze wieder zu relativieren. Alles in allem eine recht volatile Handelswoche mit leicht abwärts tendierendem Charakter. Da der Aufwärtsversuch vom Donnerstag letztendlich kaum Bestand hatte, ist es jetzt denkbar, dass der Bund Future weitere Bewegungstiefs ausbauen kann und somit die Unterstützung von 159,25 durchaus in Angriff genommen wird. Sollte sich der Markt jedoch erneut über 160,50 vorarbeiten können, wäre die Wiederaufnahme der Aufwärtsseite ebenfalls eine realistische Option und der 161,00-Punkte-Bereich käme als interessantes Ziel in Frage.
S&P-Future (Kontrakt 09-18)
Mit einem durch den Feiertag verspäteten Start in die Handelswoche zeigt sich im S&P am Dienstag relativ schnell, dass die Aufwärtsseite vorerst eine Pause einlegen könnte und das angenommene Abwärtsszenario in Betracht gezogen werden kann. Das Ziel von 2.875,00 konnte folgend am Donnerstag erreicht werden und war gleichzeitig auch der Freitagsschlusskurs. Auffallend war, dass der S&P neben der Abwärtskerntendenz zwischenzeitlich immer wieder Versuche unternahm, aufwärts zu laufen, dies jedoch vorerst nicht schaffte. Das Kernunterstützungsniveau von rund 2.862,50 sollte in der kommenden Handelswoche richtungsentscheidend sein. Kurse darüber könnten zu einer eventuellen Wideraufnahme der übergeordneten Aufwärtstendenz führen, was Käufe durchaus unterstützen würde. Interessant wird es auf der Oberseite jedoch an dem 2.887,50-Punkte-Widerstand. Dieser könnte gegebenenfalls zu einer Bremse für die Aufwärtsseite werden. Sollte es grundlegend direkt weiter abwärts gehen, käme der Bereich 2.850,00 als nächstes Ziel in Betracht. Von hier wäre es folgend dann ebenfalls denkbar, dass die Aufwärtsseite aufgenommen wird.
Aktie: Linde AG (EUR)
Mit Blick auf das vergangene Handelsjahr der Linde-Aktie zeigt sich ein eher durchwachsenes Bild. So konnte der Wert von September 2017 bis Januar 2018 recht gesund ansteigen und schaffte es aus dem Kursbereich von rund 165,00 Euro bis auf knapp über 217,50 Euro. Von dort setzte jedoch eine Abwärtsbewegung zurück auf 165,00 Euro ein, der eine erneute Aufwärtswelle folgte. Schließlich baute der Wert ein Jahreshoch nahe der 220,00-Euro-Marke aus, rangiert jetzt nach merklichen Abgaben jedoch im Kursbereich um die 190,00 Euro. Zusammengefasst hatte der Wert zwischenzeitlich interessante Trendbewegungen, die jedoch nur mittelfristig Bestand hatten. Es ist durchaus denkbar, dass sich der laufenden Abwärtswelle weitere Schwäche anschließen und Unterstützungen wie 182,50 und folgend auch 177,50 angelaufen werden. Unterhalb von 192,50 wäre dieses Szenario durchaus realistisch. Sollte der Wert jedoch nachhaltig wieder über den Widerstand von 197,50 ansteigen, käme der Trendvorteil zurück zur Aufwärtsseite und Käufe in Richtung 200,00 Euro und auch 210,00 Euro wären ebenfalls ein Option.
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